Kaum bin ich zu Hause, überfällt mich mein Rheuma. Ein treues Tier, dem ich unbedingt vertraue.
Ich war heute den ganzen Tag am Geheimen Ort. Der Ort ist so geheim, dass ich nicht weiß, wie er heißt oder wo er liegt. Sein Aussehen? Ein Geheimnis. Man verstopft mir die Nase und die Ohren, verbindet mir die Augen. Man führt mich mit einer Stange, die man mir in den Rücken piekst, umher. Stundenlang. Später bringt mich ein Wagen zurück. Was ich genau am Geheimen Ort tue, weiß ich nicht. Es ist geheim. Streng geheim sogar. Ich werde alle paar Wochen an den Geheimen Ort gefahren.
Am Morgen trifft ein Automobil ein, das mit Tüchern unkenntlich gemacht wurde. Ein Mann, es könnte auch eine Frau sein, führt mich, selbstverständlich vermummt, die Treppen zum Wagen hinab. Fragen werden nicht gerne gehört. Im Auto, das als Auto nicht zu identifizieren ist, bereitet man mich auf den Ort vor. Wir fahren etwa drei Stunden, es könnte auch kürzer oder länger sein, so genau kann ich das nicht sagen, weil ich die ganze Zeit über schlafe. Ich träume nicht, weil es meinem Unterbewusstsein untersagt wurde. Der Befehl kam von einem Hypnotiseur, den sie von einem weiteren Hypnotiseur hypnotisieren ließen, damit er nichts ausplaudern kann. Mit dem zweiten Hypnotiseur verfuhren sie wie mit dem ersten. Und so ging es weiter, bis sie dreihundert Hypnotiseure verbraucht hatten. Woher ich das weiß? Aus der Zeitung. Sie können nicht alles geheim halten. Ein investigativer Journalist kam hinter das Geheimnis und plauderte es in seiner Kolumne aus, gleich neben den Neuigkeiten aus dem Oval Office.
Jetzt bin ich zurück und werde von einem ausgehungerten Hunger gequält, den ich mit Nudeln besänftigen werde.
Guten Abend, Welt!