Schlagwort: fulda
Du Kunst Mich Mal – Folge I
Über den Schutz der Wälder
Rambo – Das Musical
Erleben Sie Einzelkämpfer John Rambo, der sich trotz eines schmerzhaften Wadenkrampfs aus der grünen Hölle des vietnamesischen Dschungels in die Vereinigten Staaten singt. Dort begegnet er einer Gesellschaft, die den zerlumpten, ungemein gut aussehenden Vietnamveteran wegen eines Sprachfehlers ablehnt. Rambo lispelt.
Aber John Rambo gibt nicht auf und zersingt die Herzen seiner Gegner, bis er schließlich – bis zu den Knochen im Blut seiner Feinde watend – seinen letzten großen Hit schmettert, der von seiner Sehnsucht nach einer Welt ohne Krieg kündet.
Emotional und ergreifend. Mit mehr als 1000 verstümmelten Statisten und 500 sterbenden Tänzern. Siebentausend Liter Kunstblut kommen zum Einsatz. Eine Guido-Rohm-Produktion. Regie: Markus Röckenbrögg
Erleben Sie: RAMBO – Das Musical
Und bald schon RAMBO II – Die Rückkehr des Musicals
Bankdrücken extrem
Ufos über Fulda
Tweet des Tages
Flachdach
In Fulda Berliner Geschichte erleben
Wetterbericht
Die schönsten Ecken Fuldas
„Knaller Reloaded“, sagte meine Frau.
„Was?“, fragte ich.
„Heute!“
Ich war einigermaßen irritiert. War das eine Aufforderung zum innerehelichen Sex?
„Du willst schon wieder?“, fragte ich lüstern.
„Eine Veranstaltung.“
„Öffentlicher Sex?“
Sie schüttelte den Kopf und packte mich samt Tochter ins Autorengefährt, um in die Orangerie in Fulda zu gurken, wo an diesem Abend (Freitag, 25. April 2014) ein Event der Sonderklasse stattfinden sollte.
Wir parkten und tappten einigen Leuten hinterher, die scheinbar wussten, wie an den Ort des Geschehens zu kommen war.
Angekommen, verlangte meine trunksüchtige Leber nach einem Bier.
Wir standen an einem Stehtisch, während uns eine Bekannte meiner Frau mit einer Dauersalve ihres Wortschatzes in die Knie zwingen wollte.
Ein Blick auf die Uhr. Es konnte nicht mehr lange dauern. Zwei Schlucke später liefen wir im Saal ein, das Licht schwand und die Vorstellung begann.
Wow! Ich erinnerte mich, wie ich 1982, ich war damals zwölf und hatte gerade meinen ersten Roman beendet, mit Federico Fellini in Rom zusammentraf. Wir sprachen nicht viel, vielleicht achteinhalb Sätze, die sich vor allem um das Kulturleben in Fulda drehten.

„Wenn du einst die Möglichkeit hast, Marianne Blum live zu erleben, geh hin“, sagte Fetti, wie ich ihn liebevoll nannte.
„Noch siebeneinhalb Sätze“, sagte ich.
Er nickte und schwor mich darauf ein, dass, würde ich je auf einer Veranstaltung namens KNALLER RELOADED sein, ich mich seiner Filme entsinnen sollte.
Oh, Fetti, ja, ich kam mir wie in einem deiner Filme vor. Wild und grotesk war es, surreal, ein großer Circus-Traum, in dem Clowns auftraten, Tänzer und Tänzerinnen, eine Band (Rhöner Säuwäntzt), die einen merkwürdig osthessischen Hillbillystil pflegen, der mich in die Jahre meiner Kindheit zwischen Schwarzdruckereien und Inzucht eintauchen ließ. Es wurde getanzt, als wäre ich in eine Flüsterkneipe geraten, als wären die 20er Jahre wiederauferstanden, Tänzerinnen aufreizend anzusehen. Es wurde zersägt und gesungen, es war eine Orgie für die Sinne dieser niederträchtigen Stadt, die ich so sehr liebe.
„Fulda ist mein Salzburg“, hatte ich Thomas Bernhard einst geschrieben. (Siehe „Guido Rohm, Thomas Bernhard, Mein Herz ist eine Sau, Der Briefwechsel“)
Würden die Menschen dieser Unmetropole zu schätzen wissen, was sie sahen?
Am nächsten Morgen setzte ich mich hin und schrieb folgende Zeilen an die mir aus den Jahren am Broadway (siehe Marianne Blum und Guido Rohm, Der Broadway ist eine Sau mit hundert Schwänzen und mehr, Briefwechsel) bekannte Freundin:
Liebe Marianne, gerne denke ich an unsere Jahre am Broadway, vor allem an deine Interpretation des George W. Bush in „Bush- Das Musical“.
Das war ein toller Abend gestern. Ich wollte schon lange Teil eines Bond-Films sein, vor allem als Statist, der vermutlich in keinem Bild auftaucht. Vielen Dank für deine Anweisungen, die meinen masochistischen Neigungen sehr zupasskamen. Die Clowns waren großartig. Ich würde sie gerne haben. Kannst du nicht mit ihnen sprechen, dass sie bei uns in der Garage einziehen. Der Zauberer braucht ja keinen Platz, weil er sich in eine Kiste stecken und verschwinden lassen kann, bis wir zu gegebener Zeit auf seine Arbeit (im Garten, beim Autowaschen, Müll runterbringen, Leichen zersägen) wieder zurückkommen. Die Killermaschine kann in die Abstellkammer, wird er sich beim Staubsauger doch sicherlich geborgen und aufgehoben fühlen. Die Tanztruppe und die Rhöner Säuwäntzt müssten auf Abruf in einer Nebenstraße geparkt werden. Alles nicht unmöglich, zeigt man ein wenig guten Willen. Liebe Grüße aus der Mongolei Osthessens. Dein Guido!

Hier noch für alle Statistikbesessenen die Mitwirkenden: Zauberkünstler Stefan von Köller, die Profi-Balletttänzer Jan-Andreas Hönscher und Jackson Ortega von der Fuldaer Tanzschule La Danse, das wunderbare und weit gereiste Clowns-Duo Kaspar & Gaya, den umwerfenden Street Dance-, Break Dance- und Robo Dance-Könner MA BE, die herrlich rustikalen Musik-Komödianten von den „Rhöner Säuwäntzt“, die national erfolgreiche Showtanzgruppe der Tanzsportgemeinschaft Künzell (TSG), die ukrainische Kampfpianistin Marina Gajda und andere, die ich jetzt vergessen habe.

