In Fulda spielt das Wetter wieder mal verrückt
Heute: – 22°
Sitze im Regen, der mich unaufhörlich einnässt. Regenwetter ist Duschwetter. Robert Dusch war es, der das Regenwetter 1986 erfand. Vorher gab es gar keins. Nur Wolkenbrüche. Und Krankenhäuser für selbige. In meiner Kindheit fuhren die Krankenwagen minütlich an meinem Kinderzimmer vorbei. Mutter schüttelte den Kopf, während sie geistesabwesend die Tapete streichelte. „Ein Wolkenbruch, der braucht Jahre, bis er heilt“, sagte sie. Aber dann kam Robert Dusch, und die Zeit der Regenwetter begann. Das Krankenaus musste übrigens dicht machen. Aber so sehr sie auch verdichteten, das Wasser der Regenwetter drang an allen Ecken und Enden ein.
(Das Foto zeigt Robert Dusch, der sich an manchen Tagen in einen Hund verwandelte. Hier kommt er in Frankfurt an, wo er wenig später das Regenwetter erfindet.)
Ich bin Hitze gewöhnt. Damals in der Sahara saßen wir oft bei Hitze im Sand und wischten uns gegenseitig den Schweiß von der Stirn. Meine Frau, die Kinder und ich. Wir saßen im Kreis und waren froh darüber, einen solch tollen Trip gebucht zu haben. Einmal Sahara. Dagegen konnte nichts anstinken, auch wenn es nachts unglaublich kalt wurde. Schneestürme fegten durch die Sahara. Die Kinder hatten ihren Spaß daran. Sie krochen aus dem Zelt und bauten Schneemänner. Einen nach dem anderen. Um die Sitten und Gebräuche nicht zu verhöhnen, versteckten sie die Schneemänner unter langen Gewändern. Man konnte kaum erkennen, dass es Schneemänner waren. Wären nicht die roten Karottennasen gewesen, man hätte sie für echte Saharisten halten können.
Es war eine wilde und gefährliche Zeit. Wir zogen von Düne zu Düne. Manchmal meinten wir, uns verirrt zu haben.
„Ich glaube …“, sagte meine Frau und schnäuzte laut in ihr weißes Taschentuch, „Ich glaube, wir waren hier schon mal.“
„Unsinn“, erwiderte ich und blickte auf meinen Kompass. „Wir müssen“, ich benutzte meinen Arm als Wegweiser, „exakt in diese Richtung laufen, um vor den Schneestürmen der Nacht die nächste Düne zu erreichen.“
Sanddünen, wohin das Auge blickte. Die Kinder, in diesem menschlichen Stadium noch verzückt von allen Arten von Ansammlungen, griffen beherzt in den Sand und bauten eine Burg.
„Sieh mal, die Kinder!“ rief ich aus. „Die kleinen Racker haben Neuschwanstein nachgebaut.“
Ich tätschelte meinem Nachwuchs den Kopf. Kinder müssen in ihrem Drang, die Welt zu bebauen, unterstützt werden.
An all das musste ich heute Morgen denken, als ich schweißgebadet in meinem Bett erwachte.
Meine Frau Gristina (Name geändert) saß bereits auf dem Balkon und studierte den Himmel. Als ausgebildete Himmelskartenleserin, kann sie die Zukunft aus dem jeweiligen Himmelszustand herauslesen.
„Wie wird das Wetter in der nächsten halben Stunde?“ fragte ich die in allen Wetterfragen bewanderte Person, die momentan mein Ehebett mit mir teilt.
Sie starrte mit zusammengekniffenen Augen in den wolkenlosen Himmel und sagte dann: „Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei … hmm, sie liegt bei 20%.“
Und? Was meinen Sie? Tatsächlich. Sie behielt recht.
Ich muss zugeben, es gibt Tage, da ist sie mir mehr als unheimlich.
Guten Morgen, Welt!
Was für eine Hitze! Unanständig! Verboten! Verdorben! Die Eskimos haben bei so einem Wetter keine Chance. Stand vorhin auf dem Balkon und rauchte eine Zigarette. Linste in die Gegend. Und was sah ich? Keinen Eskimo.
„Da draußen sind keine Eskimos“, sagte ich zu meiner Frau.
„Vermutlich geschmolzen“, mutmaßte sie.
„Du meinst, so ein Eskimo schmilzt, wenn er sich der Sonne ausgesetzt sieht?“
„Ich meine gar nichts. Ich meine, dass es sein könnte, dass es Eskimos gibt, die, wenn sie in den Süden kommen, schmelzen und in die Kanalisation laufen.“
„Das wäre ein tragisches Schicksal.“
„Eskimos sind wie alle Männer. Wenn es heiß wird, machen sie sich aus dem Staub.“
Es geht nichts über eine gepflegte Unterhaltung am Nachmittag, die geradezu als ein intellektuelles Scharmützel anzusehen ist.
Wir lesen uns, Welt!
Was ist das? Eine gewaltige Hitze, mit der ich so nun gar nicht gerechnet habe. Wo ist mein Regen? Das kühle Nass! So eine Hitze hält niemand aus. Dafür ist der Mensch nicht gemacht. Der ist für eine angenehme Temperatur geschaffen worden. 25°! Allerhöchstens. Alles andere ist Menschenquälerei. (Kann man das Wetter eigentlich verklagen?) Wie soll ich da arbeiten? Ich zerlaufe ja förmlich. Ich fühle mich wie ein Stück Butter, das in den Hausschuhen eines Riesen liegt, mit seinen Füßen drin natürlich. Er läuft. Er bricht mir das Buttergenick. Mein Butterkopf schmerzt.
Meine Frau scheint es nicht zu stören. Sie sitzt auf der Terrasse und beäugt mich. Mit den Augen, die so allerhand anstellen können, bin ich mit ihnen alleine im Bett. Sie fragt, ob ich am neuen Buch arbeite. Tagebuch ist verboten. Freilich schreibe ich an dem Scheißding, antworte ich und mache rasch einen Buckel. Immer buckeln. Ich sehe schon wie der leibhafte Glöckner von Notre Dame aus. Ich bekomme den Buckel gar nicht mehr gerade. Das heißt, ich muss wieder auf die Streckbank. Da freut sich mein Kerkermeister Igor! Sein Lachen dröhnt zu mir hinauf. Der Ungeduldige will mir an Leib und Leben!
Wie auch immer, ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend.
Regen fällt! Er zieht über die Stadt. Ein dunkler Vorhang, den man vor die Sonne gezogen hat. Als wolle jemand das Zimmer verdunkeln, in dem wir leben. Wir ziehen uns in unsere Spielzeughäuser zurück und lauschen den Schlägen eines verrückten Bongospielers, der jedes Taktgefühl vermissen lässt, bis wir hören, dass es Nadeln sind, kleine Nähnadeln, die dazu eingesetzt werden, unser Nervenkostüm aufzutrennen, statt es zu vernähen.
Draußen wieder, ich habe es mir gedacht, der Regenläufer. Kennen Sie den? Der Regenläufer trägt ein dunkles Cape, das ihn von oben bis unten verhüllt, und nun läuft er, diese unausgefüllte Sprechblase, die Gehwege auf und ab, als gelte es, die Möglichkeiten, die die verlassenen Straßen und Bürgersteige ihm bieten, nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Mal alles mit dem Fuß berühren, und tatsächlich stürmt er in den Vorgarten gegenüber, um den Baum wie ein Hund auf der Jagd zu umrunden. Ich denke schon, gleich wird er sein Bein heben, aber das lässt er dann doch, weil er, ein besorgter Blick zum Himmel bleicht sein Gesicht, weiterhetzen muss.
Ja! Dies ist sein Sommer, der Sommer des Regenläufers, der die Stadt erobert, wenn sie von aller Welt verlassen wurde. Alle sitzen hinter den Scheiben und lauschen, warten darauf, dass die Angriffswellen nachlassen, horchen auf die Nachrichten, die ihnen versprechen, dass das Wetter in einigen Tagen besser wird, als ob das Wetter ein schuldig gewordener Jugendlicher wäre, dem man nicht abspricht, den Weg in die Gesellschaft zurückzufinden.
Nur den Regenläufer stört nichts, jeder Tropfen ist Balsam auf seiner Seele. So muss man es sehen. Und schon biegt er um die nächste Ecke und entschwindet meinem Blick. Der Regen lässt nach. Er muss sich beeilen. Nicht mehr lange und die Leute werden die Gegend zurückverlangen, während er hinter seinem Fenster sitzt und die anderen beobachtet, wie sie in ihren Shorts und T-Shirts lachen und rennen, während er seine Narben im Gesicht wie eine dreidimensionale Landkarte liest, während er darauf hofft, dass der Regen bald wieder einsetzen wird, weil er raus will, raus in die Parks und auf die Bolzplätze, um herauszufinden, wie man sich als einer fühlt, dessen Gesicht nicht bei einem Firmenbrand entstellt wurde.
Letzte Meldung. Vorerst!
Ein Wetter. Zugegeben. (Morgen wird vermutlich auch wieder eins sein.) Da sitz ich jetzt hier auf meinem Schreibtischstuhl, den Sie von dort, wo Sie sich befinden, vermutlich nicht sehen können, und bin mit meinem Müdigkeitsdasein beschäftigt, mit einer ganz besonderen Form der abwesenden Anwesenheit also, die meiner Umwelt vortäuscht, ich sei noch da, wo ich doch längst gedanklich am Meeresgrund des Selbst ruhe. Ich bin quasi abgetaucht. Ausgewandert. Ich hab mich abgesetzt! Postkarte nicht ausgeschlossen.
Das kann ja mal vorkommen! Oder? Hey, Sie da – ich hab Sie was gefragt? Sie haben das nicht gelesen? Da fangen wir eben gleich noch mal von vorne an, Sie Plage! Das kann ja mal vorkommen, h-a-b-e ich geschrieben. Haben Sie es jetzt? Gut! Dann kann ich weitermachen. Nur, besser geht es mir durch Ihre Aufmerksamkeit auch nicht. Weil, deshalb schreibe ich Ihnen ja heute! Weil es mir nicht gut geht!
Das kommt heutzutage vor, habe ich gelesen. Eine gewisse Traurigkeit hat sich der Menschheit bemächtigt. Und bei mir hat sie ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden. Dabei ist ja alles prima! Das Wetter! Hervorragend! Da müsste man eigentlich singen. Und ich? Nix da! Ich sitz da und schau traurig in die Gegend rein. Und juckt die Gegend das? Weit gefehlt. Die Gegend liegt da und ist. Dasein, nennt sich das. Ist da und liegt rum, als ob nichts wäre. Eine ganz oberflächliche Gegend, da werden Sie mir recht geben. Mit so einer Gegend kann man keinen Friedenspreis gewinnen. Einen Krieg auch nicht. Die ist so gut wie … Die … Man könnt sie abschaffen, die Gegend, das würd ihr selbst nicht mal auffallen, so desinteressiert wie die tut.
Da kann es einem ja nicht gut gehen, wenn man in so einer Gegend wohnt, die so wie diese Gegend ist. Jetzt bekommen Sie allmählich eine Ahnung, warum es mir so schlecht geht. Umziehen würde auch nichts helfen, weil die Gegend überall ist. Also die Gegend im Allgemeinen, auch wenn sie woanders anders aussieht wie die Gegend hier. Aber Gegend bleibt Gegend. Das weiß doch ein jeder, der schon mal blöd in die Gegend gestarrt hat. So eine Gegend, die sieht dich an, als ob du nicht da wärst. Die schaut glatt durch dich hindurch. Als ob du auch eine Gegend wärst. Keine Ahnung hat die von einem Menschen.
Ich hab die Schnauze voll. Ich lass mich doch von der Gegend nicht länger ärgern. Ich werd sie ignorieren. Werd mich zurückziehen, hier herein in mein Wohnzimmer. Soll sie doch draußen bleiben und verrotten, die Gegend. Mich juckt das nicht.
In meinem Wohnzimmer wird es mir schon besser gehen. Das Wohnzimmer, das ist eine Art Urlaub von der Gegend. Da kann die Seele aufatmen. Mal in den Fernseher gucken und sehen, was in anderen Gegenden der Welt so los ist. Nur Krieg. Nur Elend! Zugegeben, da kommt man rasch an den Punkt, so schlecht ist meine Gegend gar nicht. Und dann geht es einem auch schon wieder besser. Da kann man auch wieder vor die Tür. Am nächsten Tag. Oder so! Rausgehen! Und die Gegend genießen!
Das ist mal ein Wetter. Der Schnee wehrt sich noch. Reste von ihm. Kadaver.
Verrotte doch, dachte ich und bat die Sonne noch ungnädiger zuzuschlagen. Sie wollte ja, aber feige Schneekrumen zogen sich behände unter den Schatten eines Baumes zurück. So nicht! Ich schaufelte den Unhold auf die Straße, diesen Vampirabschaum. Da lag er und schrie. Ahhhh! Um ihm keine Chance zu geben, rammte ich ihm noch einen Pfahl ins Schneeherz. Der zerbarst. Schlechtes Material, nicht für Straßen gemacht, dachte ich.
Ich machte die Nachbarschaft auf den Schnee, der sich verstecken wollte, aufmerksam. Sie gaben mir recht. Wir gründeten sofort eine Bürgerwehr. Hier wird ab sofort gehängt, wer nach Frost aussieht.
Ein blauer Himmel, der kann einen recht überraschen, vor allem, wenn es ihn seit Wochen nicht mehr in die Gegend, die man bewohnt, verschlagen hat. Da streckt man seinen Kopf zum Fenster hinaus und stößt ihn sich beim Reinziehen, weil das Denkoberhaupt erschrocken ist. Mit so einem Blau hat die Gehirnstube nicht gerechnet, im Gegenteil, sie hat sich längst auf Jahre voller Betrübnis und Bitterkeit eingestellt. Abgefunden hatte sich das Bedenkinstrumentarium mit dem Unvermeidlichen, als sich plötzlich aus heiterem Himmel sozusagen eine andere Wetterlage bietet. Mit so etwas muss ein Kopf erst zurechtkommen. Und wenn sich aus Osten das nächste Tief ankündigt, ist man froh, weil sich damit eine gewisse Stabilität der bekannten Verhältnisse wieder einstellen wird. Das Unbekannte, auch wenn es nur ein wolkenfreier Seelenspielplatz ist, kann einem eine gewisse Angst in die Glieder schießen lassen. Der Regen, so redet man es sich ein, wird die knirschenden Knochen von dem unangenehmen Gefühl reinwaschen.
Schönes Wetter, schön und gut, aber bitte sehr nicht in dieser Geschwindigkeit, der Mann dieser Zeilen ist schließlich nicht mehr der Jüngste.
Wenn man erst an seinem Schreibtisch sitzt, ist alles zu spät. Jetzt will etwas geschrieben werden, auch wenn es lieber ungeschrieben bliebe. Sitzt im Kopf und will nicht vor die Tür. Bei dem Wetter kein Wunder.
Vielleicht den einen oder anderen Aphorismus zimmern. Ein Spruch, der den Leser zum Mitdenken auffordert. Da wird er dankbar sein, der Leser. Oder eben auch nicht.
Ist ja heutzutage so eine Sache mit den Lesern, die inzwischen aus allen Bildungsschichten kommen dürfen. Das hat man nun davon, nicht mehr nur in Latein zu schreiben und zu predigen. Dessen ich überhaupt nicht mächtig bin. Muss man ja nicht zugeben. Und Asterix habe ich gelesen, bin also nicht ganz unbeleckt. Immer mal etwas erwähnen, was offene Münder hinterlässt. Das erhöht die Distanz zwischen mir und dem Leser. In beide Richtungen – klar.
Die Frau und die Tochter waren bzw. sind beim Zahnarzt, beim Kieferorthopäden, soll das Kind doch Gitterstäbe vor die Zähne bekommen, damit sie lernen, wie man sich in einem Kindermund zu benehmen hat. Mit Gewalt wird den Zähnen beigebracht, was es heißt, ein vollwertiges Mitglied der Kauleiste zu werden. Keine Ausbrecher erlaubt.
Frau rief eben an, dass sie jetzt nach Hause fahren. Alles sei erledigt. Nur ich sitze noch vor meiner Aufgabe, etwas Sinnvolles – die Gesellschaft bereicherndes – zu ersinnen. Die Idee des Aphorismus ist noch nicht aufgegeben, etwas in der Art wie: Volksgesundheit ist das, was mich krank macht.
Lieber Heiner,
hier die gewünschten Wörter aus meinem Roman: es, weiter, Wille, Samstag, Menstruation, Hochhaus. Wähl einen anderen Titel für dein Stück. So wird das mit Peymann nie was. Wetter immer noch beschissen.
Jochen
Lieber Jochen,
danke für die Wörter. Wir haben sie unseren Bekannten Winfried und Herta Müller gezeigt. Ich glaube, dass sie neidisch darauf waren. Winfried wollte gar nicht glauben, dass es deine Worte wären. Er sei sich gewiss, sie so oder so ähnlich schon einmal gelesen zu haben. Ich konterte mit einem Lachen und dem Hinweis, dass dies gänzlich unmöglich sei. Hier auf dem Land leben eben recht einfältige Menschen.
Peymann hat auf meinen letzten Brief wieder nicht reagiert. Ich denke nicht, dass ich meine Stücke noch von ihm inszenieren lassen möchte.
Die örtliche Theatergruppe zeigt übrigens Interesse an „Der lange wirre Weg, den ich an einem 8. Dezember verließ“. Ich meine mich erinnern zu können, dir daraus vorgelesen zu haben.
Richter plant ein weiteres Treffen der Gruppe 47. Sollten wir wider Erwarten nicht eingeladen werden, muss ich dieses andauernde Desinteresse als Neid werten.
Schade, dass du nur Karten schreibst. Der Schinken war wohl aufgebraucht?
Dein Heiner
Ich komme gegenwärtig gar nicht mehr aus dem Schreiben raus, aus diesem Geräusch, das die Finger verursachen, wenn sie die Tastatur bespielen. Ich will die Notizen pflegen, arbeite an einem neuen Roman und befinde mich in einem „Mailgespräch“, das in Kürze auch nachzulesen sein soll; wenn es soweit ist, werde ich den Link setzen.
Eben erreichte uns ein Anruf von As Schwester, die im Urlaub ist, und die, im Gegensatz zu uns, mit schönem Wetter gesegnet ist. Ihr Lachen drang so heiter durch die Luft, von Telefon zu Telefon, dass es die reinste Freude war.
Sonne oder Regen sind für meinen jeweiligen Gemütszustand von entscheidender Wichtigkeit. Ich würde mich in einem Blauhimmelland weitaus vorteilhafter entwickeln. Ein grauer Himmel, ein Licht, das nur aus der Steckdose kommt, verdüstert meine Ein- und Aussichten.
Ich könnte mir vorstellen, in einem weit ausladenden Gebäude zu wohnen, in einem, in dem die Gedanken und die Worte Platz haben, in denen sie atmen und sich entwickeln können.
So aber bleibe ich an meinem Schreibtisch sitzen und schreibe mich wenigstens in andere Leben hinein.
(Man sollte einen solchen Beitrag nicht überbewerten, nicht als Notiz einer fortschreitenden Depression lesen, sondern als vorübergehendes Statement einer momentanen Verfassung.)