„Georges Perec schrieb ja einen Roman ganz ohne den Buchstaben E. Das weckte meinen Ehrgeiz. Also schrieb ich einen Roman nur mit dem Buchstaben E, der leider nicht den Rückhalt in der Verlagslandschaft fand, den ich mir für ihn gewünscht hätte.“ Urs Schlieper
Monat: August 2014
Demnächst
Die große Skandal-Biografie von „Richter Sex“. Exklusiv vorab erste Auszüge:
„2005 lebte ich mit einem ehemaligen Staatsanwalt zusammen. Wir koksten und peitschten uns, bis wir nicht mehr wussten, wo wir waren. Orientierungslos liefen wir durch die Stadt, die Hamburg sein sollte. Ich erkannte sie nicht mehr wieder. Hier war ich also Politiker und Richter gewesen. Ich versuchte einen Passanten zum Tode zu verurteilen. Er gehorchte nicht. Um auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen, rief ich RTL an, die ein Kamerateam vorbeischickten, das mich beim Sex mit einem Mülleimer filmte. Die Bilder, die ich mir gleich danach auf einem der mitgebrachten Monitore ansah, überzeugten mich. Ja, das war ich: Richter Sex. Und ich war tatsächlich in Hamburg.”
…
„Als ich noch Richter war, ließen wir manchmal Leute vom Bürgersteig gegenüber des Gerichts verhaften, um sie zu unseren Sexsklaven zu machen. Ich ließ sie in den Keller sperren und versprach ihnen, dass ihr ‚Schicksal’ später Teil einer Reportage auf RTL II werden würde. Das beruhigte die meisten, sodass sie fleißig bei der Sache waren. Die anderen Richter und ich peitschten sie aus, bewarfen sie mit ausgeschiedenen und aktuellen Aktenteilen und lachten uns kaputt, wenn sie uns anflehten, Gnade walten zu lassen. Abends machte ich Wahlkampf und schimpfte auf all die, die unser Rechtssystem beugten. Ich beklagte mich über den Verfall der Sitten und über die Junkies, die in den Parks herumlungerten. Später zogen wir in die Clubs und feierten, nicht ohne die eine oder andere Line zu schnupfen. Tolle Tage, die ich nicht missen möchte. Wer Spaß sucht, sollte Richter werden.“
Aus Donald Schrill „Richter Sex“, Eine Biografie
Cover: Archi W. Bechlenberg
Georges Rameau in Frankfurt
Was sich so alles in Frankfurt rumtreiben wird. Erschreckend!
„Am liebsten drehe ich Gedichte ein. Gedichte brauchen Luft. Sie müssen wirbeln. Die Worte bekommen Schwung. Wenn ein junger Dichter zu mir kommt und darum bittet, dass ich seine Gedichte „behandle“, bekommen die meisten erst mal eine Kurpackung. Ich überlege, ob wir den Farbton ändern. Gedichtkunst hat etwas mit Kürzen zu tun. Wenn die Spitzen kaputt sind, ab damit.“ Georges Rameau
Ulf Uschmann in Frankfurt
An alle Damen mit Reitstiefeln. Ulf Uschmann freut sich bereits auf die Buchmesse.
„Geile Weiber mit geilen Möpsen, das ist das eine. Aber sie müssen auch Gedichte auswendig können. Das macht mich heiß, wenn sie mir was von Celan in die Ohren keuchen, während wir es tun. Von hinten und dabei Rilke. Sehr gut. Ich bin mehr der intellektuelle Liebhaber. Es muss mir etwas bedeuten, wenn ich komme.“ Ulf Uschmann