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Funkenmariechen des Todes

Das Paradies kann warten

Auszug aus einem Gespräch zweier Terroristen

„Wir machen jetzt was?“
„Wir sprengen uns alle vor dem Regierungspalast in die Luft.“
„Jetzt? Ich meine, muss das sein? Ich habe mich noch nicht mal geduscht. Sollte man nicht wenigstens gut riechen, wenn man im Paradies ankommt? All die Jungfrauen … du verstehst, was ich meine, Bruder.“
„Hier ist dein Sprengstoffgürtel.“
„Ich trage nur Hosenträger. Hättet ihr nicht Sprengstoffhosenträger?“

„Schweig!“

„Ich kann mich heute nicht in die Luft sprengen. – Außerdem war Said viel früher im Ausbildungscamp.“
„Keine Ausreden mehr.“
„Ausreden? Das sind keine Ausreden, das sind Tatsachen. Said hat im Lager ständig davon geschwärmt, als Märtyrer zu sterben. Es wäre egoistisch, wenn ich jetzt vor ihm ins Paradies käme.“
„Wir brechen auf!“
„Habt ihr mal aus dem Fenster gesehen? Es regnet. Kein Mensch sprengt sich bei solch einem Wetter in die Luft.“

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