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Die Liebe in den Zeiten des Kommunismus

Freitag III

Jetzt kommen schon die ersten mentalen Leserbriefe an und fragen, ob ich auch wirklich abgereist sei. Ob denn mein Innenkopf, da ich ja an den Rand gefahren sei, angemietet werden könne. Da verstehe mal einer die Leute. Kaum hat man sich aus dem Hirninnenraum verabschiedet, stehen schon welche auf der Matte, um sich einzumieten. Wer weiß, was die mit meiner gepflegten Wohnung machen. Könnten Mietnomaden sein, die ihre Zelte aufschlagen, um wochenlang von Zimmer zu Zimmer zu ziehen, ohne je recht sesshaft zu werden. Ein Volk, das sich mit kleinen Stoffkamelen bewegt. Nein, nein. Solange ich fort bin, lasse ich da keinen herein. Wer weiß, was die mit meinem Hirn anstellen. Am Ende ist ein Geilheitsschalter aus der Verankerung gerissen, das Lustzentrum beschädigt, und mein Liebesleben im Arsch. Nicht mit mir.