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Mischmasch

t3

Tulp will an diesem Morgen aufstehen. Es ist eine quälende Aufgabe. Er schlägt das linke Auge auf. Schließt es. Jetzt das rechte. Das bereits im Wohnzimmer (dort schläft er auf der Couch, während der Fernseher Werbebotschaften erbricht) anwesende Licht fällt augenblicklich auf und in ihn herein, es stürzt sich wie Wasser einen Fall hinab und zerschellt schäumend in Tulp. (Dem fallen die kleinen Wesen ein. Und jetzt weiß er, wie er sie auslöschen kann. Er wird sie mit Licht ausräuchern, wird sie darin ersaufen lassen. Oh, oh, denkt Tulp, dem die kleinen Wesen, die mit den Armen wedeln werden, bereits leidtun.)

Es hilft alles nichts, denkt Tulp. Heute müssen sie dran glauben. (Dass er daran noch nicht früher gedacht hat.) Er reißt seine Augen auf und lässt abertausende Liter von Licht in seine Augen laufen. Das Licht beugt sich den Gesetzen der Gravitation und beschreibt über seinem Gesicht einen Knick, der nach unten in den Keller seines Kopfes führt.

Tulp lauscht. Nichts zu hören. Sie hatten nicht mal Zeit zum Schreien. Tulp schluckt. Ein Tropfen Speichel auf dem heißen Stein, der die kleinen Wesen nicht mehr retten wird.

Klar, von so viel Licht bekommt man Kopfschmerzen, die Tulp kuriert, indem er die Augen schließt. Er schottet sich ab. Abrupt staut sich das Licht vor seinen Augentüren, die, aus einem speziellen göttlichen Material gefertigt, Licht standhalten können, mindestens vier Tage. Tulp meint, es irgendwo gelesen zu haben. Wo genau?

Er horcht auf seinen Kopf, in dem nun die Leichen der kleinen Wesen treiben. Unwohl fühlt er sich. Klar. Wer will schon mit Leichen in seinem Kopf herumlaufen? Er wird sich um sie kümmern müssen. Später am Tag. Wohin mit ihnen?

Er fasst einen Plan. Tulp beschließt, er hat das schon einmal getan, sie in einem Sonnenstudio aus seinem Kopf zu brennen.